Strukturierte Produkte sind innovative und flexible Anlageinstrumente, die eine attraktive Alternative zu direkten Finanzanlagen (wie Aktien, Obligationen, Währungen etc.) darstellen. Dank ihrer Flexibilität lassen sich auch in anspruchsvollen Marktumfeldern für jedes Risikoprofil passende Anlagelösungen finden.
Strukturierte Produkte sind von Emittenten (Herausgeber von Wertpapieren) öffentlich ausgegebene Anlageinstrumente, deren Rückzahlungswert von der Entwicklung eines oder mehrerer Basiswerte abhängt. Als Basiswerte für Strukturierte Produkte dienen zum Beispiel Anlagen wie Aktien, ETFs, Funds, Zinsen, Devisen oder Rohstoffe.
Strukturierte Produkte setzen sich aus der Kombination einer klassischen Anlage (beispielsweise einer Obligation) mit einem derivativen Finanzinstrument (beispielweise eine Call Option) zusammen. Entsprechend der gewählten Derivatstrategie kann dadurch für jede Markterwartung (aufwärts, seitwärts, sinkend) und jedes Risikoprofil (konservativ, ausgewogen, aggressiv) ein geeignetes Produkt hergestellt werden.
Rechtlich gesehen sind Strukturierte Produkte Schuldverschreibungen beziehungsweise Forderungsrechte gegen den Emittenten. Für ihre Erfüllung haftet der Emittent mit seinem Vermögen. Die Bonität des Emittenten eines Strukturierten Produkts ist daher für den Anleger von grosser Bedeutung. Strukturierte Produkte sind keine kollektiven Kapitalanlagen, und Anleger geniessen nicht den besonderen Schutz gemäss Kollektivanlagengesetz KAG.
Die Vermögenskategorie der Strukturierten Produkte ist für den Finanzplatz Schweiz und die Vermögensverwaltung wichtig. Die junge Industrie ist in den letzten Jahren stark gewachsen und hat ein volkswirtschaftlich relevantes Volumen erreicht. Heute sichern sie direkt und indirekt über 3000 hochqualifizierte Arbeitsplätze. Gemäss Angaben der Schweizerischen Nationalbank sind momentan rund CHF 200 Mrd. auf Schweizer Bankdepots in Strukturierten Produkten investiert («Assets under Management»). Dies entspricht rund 4 % der insgesamt in der Schweiz verwalteten Vermögenswerte.
Aktuelle Zahlen zum Marktvolumen veröffentlicht der Schweizerische Verband für Strukturierte Produkte (SVSP) laufend auf seiner Website: sspa.ch
Kategorisierung
SVSP Swiss Derivative Map
Das SVSP Kategorisierungsmodell gliedert sich in drei Hierarchiestufen. Erstens wird zwischen Anlageprodukten und Hebelprodukten unterschieden. Diese beiden Haupttypen beinhalten zweitens fünf Produktkategorien, beginnend mit den risikoarmen Kapitalschutz-Produkten bis hin zu den risikoreicheren Hebel-Produkten mit Knock-Out. Jeder dieser fünf Produktkategorien ist drittens eine unterschiedliche Anzahl an Produkttypen zugeordnet. Die Produkttypen zeigen die Funktionsweise der einzelnen Strukturierten Produkte anhand des jeweiligen Auszahlungsprofils (Payoff) auf. Die Beschreibungen liefern zudem weitere Informationen zur Markterwartung des Investors und zu den produktspezifischen Merkmalen. Download: SVSP Swiss Derivative Map ©